Hallo, mein Name ist Daniela und in der heutigen Folge des German with Stories Podcast geht es um Urlaubserinnerungen. Ich habe mal überlegt, woran ich mich erinnere und erzähle dir von Urlauben im Bayrischen Wald, in Tschechien, auf Kuba, in Kalifornien und in Uruguay.
Als meine Schwester 12 und ich 13 war, beschlossen meine Eltern, dass ein Urlaub im Ausland nun zu teuer war, denn ab 12 muss man für Kinder den vollen Preis bezahlen. Ich glaube, das ist heute immer noch so. Die Flüge waren das Problem. Die waren damals viel teurer als heute. Also haben meine Eltern ein Hotel im Bayerischen Wald gebucht. Das ist eine Region in Südostdeutschland, an der Grenze zu Tschechien. In den 1980er Jahren war das noch die Tschechoslowakei und gehörte zum sogenannten Ostblock. Man konnte nicht einfach über die Grenze fahren. Aber sie war sehr nah. Ich kann mich erinnern, dass mein Vater das gesagt hat, und ich fand es sehr spannend. In der Nähe von unserem Hotel gab es einen kleinen Fluss. Ich habe dort oft gesessen, gelesen und mich gefragt, wie wohl die Menschen auf der anderen Seite der Grenze leben.
Wenige Jahre später war die Grenze dann offen und Prag war die erste Stadt in Osteuropa, die ich besucht habe. Das war im Sommer 1990, nur wenige Monate nach dem Ende des Kommunismus. Wir sind zu viert mit dem Auto hingefahren und alles war unglaublich billig für uns. Prag war damals noch ein bisschen kommunistisch grau, aber die Altstadt war genauso schön wie heute und es gab nur sehr wenige Touristen. Die Unterschiede zwischen West- und Osteuropa waren in den 1990er Jahren enorm. Es war eine komplett andere Welt. Gut, aber Europa in den 1990ern ist ein anderes Thema. Vielleicht wird das mal ein großes Monatsthema beim German with Stories Club.
Ebenfalls in die 1990ern habe ich Kuba besucht. Das war meine zweite Reise in ein lateinamerikanisches Land. Die erste Reise ging nach Venezuela, aber das war ein sehr unspektakulärer All-inclusive Urlaub auf der Isla Margarita. Damals war Venezuela noch ein reiches und demokratisches Land. Dann kamen die Sozialisten und die machen bekanntlich alles kaputt. Kuba war auch all-inklusive, im Badeort Varadero. Eine andere Option gab es gar nicht, aber ich bin mit Hilfe von Hotelangestellten allein mit dem Bus nach Havanna gefahren. Ich kann mich erinnern, dass mir ein Hotelangestellter Geld getauscht hat, obwohl das nicht erlaubt war. Also, die Touristen hatten anderes Geld als die Einheimischen und eigentlich sollte man auch keinen Kontakt zu Kubanern haben. Trotzdem war es nicht verboten, mit dem Bus zu fahren und allein durch Havanna zu laufen. Ich muss sagen, dass ich mit Anfang 20 Sachen gemacht habe, die ich heute nicht machen würde. Aber es gab noch kein Internet und man bekam Informationen direkt von anderen Menschen. Vielleicht habe ich mir deshalb nicht so viele Gedanken gemacht. Ich kann mich erinnern, dass die Hotelanlage in Varadero sehr modern war, aber in Havanna sah alles aus wie in den 1950er Jahren. Besonders spektakulär waren natürlich die alten amerikanischen Autos, die du sicher von Fotos kennst. Ich glaube, die fahren sie auf Kuba immer noch.
Als ich Anfang 30 war, bin ich mit meinen Kindern für vier Wochen nach Kalifornien geflogen. Wir waren in Legoland, in Disneyland, in den Universal Studios, im Zoo von San Diego. Tja, und dann stellte ich fest, dass mein Geld nicht reichen würde. Kalifornien war damals noch nicht so teuer wie heute, aber auch nicht billig. Aber wir waren ja in San Diego, fast in Mexiko. Wir sind also über die Grenze nach Tijuana gefahren. Oh mein Gott, diese Stadt ist schrecklich. Ich habe kein Hotelzimmer gefunden, weil meine Kinder so klein waren. Die wollten uns nicht. Und ständig wollte mir jemand etwas verkaufen. Wirklich schrecklich. Aber ich konnte nicht zurück in die USA, weil ich nicht genug Geld für zwei weitere Wochen in Kalifornien hatte. Also sind wir ein Stück nach Süden gefahren, in irgendeine kleine Stadt in Baja California. Ich habe den Namen vergessen, aber es war wunderschön. Wir waren direkt am Strand und konnten sogar reiten. Meine Kinder haben mit mexikanischen Kindern gespielt, wir haben leckeres Essen gegessen und es waren zwei sehr relaxte Wochen. Für mein Spanisch war es auch super, denn niemand in dem Ort sprach Englisch.
Für die nächste Erinnerung machen wir einen großen Sprung ins Jahr 2017. Damals habe ich mich mit einer deutschen Freundin in Buenos Aires getroffen. Ich glaube, ich habe sie schon einmal im Podcast erwähnt. Sie reist durch die Welt und arbeitet gegen Kost und Logis auf Bauernhöfen. Kost bedeutet, du bekommst etwas zu essen und Logis bedeutet, du bekommst einen Schlafplatz. Du verdienst also kein Geld. Meine Freundin mag keine großen Städte und war nur kurz in Buenos Aires. Ihr nächster Job startete zehn Tage später irgendwo im ländlichen Uruguay. Wir waren beide noch nie in Uruguay gewesen und beschlossen, die nächsten Tage zusammen zu verbringen. Von Buenos Aires aus kann man mit der Fähre in die kleine Stadt Colonia del Sacramento fahren. Das ist die älteste Stadt Uruguays und war im Laufe ihrer Geschichte mal portugiesisch und mal spanisch. Total schön, aber an einem Tag hat man alles gesehen und wir waren drei Tage dort. Danach sind meine Freundin und ich mit dem Bus nach Montevideo gefahren. Das ist die Hauptstadt von Uruguay und die ruhigste Hauptstadt Lateinamerikas. Sehr nette Menschen und sehr nette Atmosphäre.
Meine Freundin und ich hatten ein Airbnb-Zimmer gemietet. Ich muss sagen, dass ich mit Airbnb-Wohnungen nie schlechte Erfahrungen hatte, aber mit Zimmern hatte ich einige lustige und weniger lustige Erlebnisse. Unser Host in Montevideo war ein Student, so Mitte 20 vielleicht. Wir haben ihn nur am ersten Abend gesehen, dann ist er in Urlaub gefahren und wir hatten die Wohnung für uns allein. Als erstes haben wir saubergemacht. Die Küche und das Bad waren ein großes Chaos. Der Typ hatte sogar seine Wäsche in der Waschmaschine gelassen, obwohl Gäste die Waschmaschine benutzen durften. Nun gut, die Wohnung war dann sauber und auch sehr schön mit Balkon und Aussicht auf eine ruhige Straße mit vielen Bäumen. Und wir waren froh, dass wir unsere Zeit in Montevideo ohne den chaotischen Studenten verbringen konnten.
So, das waren die Urlaubserinnerungen, die mir spontan eingefallen sind. Zu diesem Thema biete ich übrigens einen Gruppenunterricht per Zoom für Mitglieder des German with Stories Clubs an. Er findet am Freitag, dem 12. Juli statt und es gibt vier Plätze. In diesem Unterricht sprechen wir über meine Urlaubserinnerungen aus der Podcast-Folge und natürlich kannst du auch von eigenen Urlaubserinnerungen erzählen. Wenn du lieber Einzelunterricht haben möchtest, hast du als Clubmitglied auch diese Option. Und natürlich bekommst du zweimal wöchentlich interessante Texte und Audios zum Deutschlernen. Nächste Woche gibt es wieder eine Folge für Anfänger und in zwei Wochen ist das Thema „Wie kann man reisen/Welche Arten von Urlaub kann man machen?“
Ich hoffe, dass dir diese Folge gefallen hat und wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Deutschlernen