61 – Ein Stück Deutschland in Argentinien

Hallo, hier ist Daniela von German with Stories. Wie geht es dir? Wie war dein Start ins Jahr 2025? Es ist mehr als einen Monat her, seit ich die letzte Podcast-Folge aufgenommen habe. Das war nicht so geplant. Gut, eigentlich war nichts geplant. Keine Deadlines mehr für mich und ich brauchte wirklich Zeit zum Nachdenken. Das bedeutet nicht, dass ich nichts gemacht habe. Auf Patreon sieht es so aus, dass etwa ein Drittel der Mitglieder ihre Mitgliedschaft gekündigt haben. Das war weniger, als ich erwartet hatte und es sind tatsächlich auch einige neue Mitglieder hinzugekommen. Ich habe meine ersten 20 Short Stories gepostet und das PDF eBook ist jetzt auch fertig und im Patreon-Shop erhältlich. Ich glaube, ich hatte in der letzten Podcast-Folge erwähnt, dass ich alle meine Short Stories aus den letzten Jahren in drei Büchern veröffentlichen möchte. Bisher hatte ich nur ein Buch mit Short Stories auf Amazon veröffentlicht. Alle anderen Bücher sind Mini-Romane. Diese eine Buch, “24 German Short Stories” wird es bald nicht mehr geben, sondern stattdessen die drei neuen Bücher mit insgesamt 60 Short Stories. Das erste Buch aus der Reihe heißt “Ein Alpaka in der Lüneburger Heide“. Ein bisschen Südamerika und Deutschland gemischt. In Peru war ich immer fasziniert, wenn ich Alpakas oder Lamas gesehen habe.

Und in der heutigen Podcast-Folge geht es um ein Stück Deutschland in Argentinien. Vorher aber noch kurz zur Info: Ja, ich mache weiter mit German with Stories. Und zwar so, wie ich vor vier Jahren angefangen habe, mit Büchern und Geschichten. Die Bücher wird es weiterhin als PDF eBooks und auf Amazon geben und die Geschichten erzähle ich dir hier im Podcast. Ohne Deadlines und Geschichten bedeutet hier non-fiction, reale Stories sozusagen. Auch eine Patreon-Mitgliedschaft ist weiterhin möglich. Alle zahlenden Mitglieder bekommen Rabatt auf die Shop-Produkte und ich werde zukünftig auf Patreon sicherlich mehr persönliche Updates posten. 

So, Thema dieser Folge ist also “Ein Stück Deutschland in Argentinien.” Dazu kann man viel erzählen, leider auch viel Negatives, aber heute geht es um eine schöne Geschichte aus der Provinz Córdoba. Ich habe insgesamt vier Wochen in der Hauptstadt dieser Provinz verbracht. Die Stadt heißt auch Córdoba und ist die zweitgrößte Stadt Argentiniens. Von Buenos Aires bis Córdoba dauert es ungefähr zehn Stunden. Die Langstreckenbusse sind sehr bequem. Die Landschaft ist eher langweilig, sehr flach, sehr grün. Ab und zu habe ich ein paar Kühe oder ein paar Pferde gesehen. Im Deutschen sagen wir “das ist ja wie in der Pampa” oder “ich lebe mitten in der Pampa”, wenn wir irgendwo sind, wo nichts Interessantes in der Nähe ist. In Argentinien gibt es eine Provinz namens La Pampa. Dort bin ich nicht durchgefahren, die Provinz liegt weiter südlich, aber das ist auch so eine monotone Landschaft. In den USA gibt es das auch, glaube ich. Geographisch haben die USA und Argentinien sehr viele Ähnlichkeiten. 

Nun denn, von Córdoba aus habe ich eine Tour nach La Cumbrecita und Villa General Belgrano gemacht. Zwei sehr spanische Namen, aber zwei Orte mit einer sehr deutschen bzw schweizerischen Atmosphäre.

La Cumbrecita ist ein Dorf in den Bergen südwestlich der Stadt Córdoba. Es liegt auf 1450 Meter Höhe und dort wohnen nur etwa 400 Menschen. Das spanische Wort cumbre bedeutet Gipfel, summit. Cumbrecita ist ein kleiner Gipfel, denn 1450 Meter ist ja nicht so hoch. Ebenso wie das englische summit oder das spanische cumbre benutzt man “der Gipfel” auch für politische Gipfel, wenn Politiker sich treffen. 

Okay, back to Argentina. An den Wochenenden und in den Ferien gibt es mehr Touristen als Einwohner in La Cumbrecita. Autos und Busse müssen vor dem Dorfeingang parken, denn La Cumbrecita ist ein Fußgänger-Dorf. Die Häuser dort sehen alle aus wie in Süddeutschland, der Schweiz oder Österreich. Das ist für die Besucher wie ein kurzer Ausflug nach Europa. La Cumbrecita ist noch nicht alt. Das erste Haus wurde 1935 gebaut, nachdem eine deutsche Familie dort Land gekauft hatte. Zu dem Zeitpunkt gab es in der Region zwar Flüsse, aber kaum Bäume. Die Familie konnte zuerst nur im Sommer dort wohnen und alles Notwendige musste in der 50 km entfernten Stadt Alta Gracia gekauft werden. Aber bald begann die Familie, Zimmer an Sommergäste zu vermieten und einige verliebten sich in die Gegend, blieben und bauten auch Häuser im alpinen Stil. Das heißt, dass La Cumbrecita fast von Beginn an als Ferienort geplant war. Heute besteht das Dorf fast nur aus Cafés, Restaurants und kleinen Läden. Nicht weit entfernt gibt es einen Wasserfall und ein natürliches Schwimmbad in einem Fluss. Da La Cumbrecita nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, muss man entweder eine Tour buchen oder ein Auto mieten, um das Dorf zu besichtigen. 

Meine Tour beinhaltete auch einen Besuch in der Stadt Villa General Belgrano. Wieder ein sehr spanischer Name. General Manuel Belgrano war eine der wichtigsten Figuren im argentinischen Unabhängigkeitskrieg, aber das ist nicht mein Thema. 

In Villa General Belgrano leben heute ungefähr 12.000 Menschen. Die Stadt ist die größte Enklave deutschsprachiger Immigranten in Argentinien. Es waren vor allem Einwanderer aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz, Österreich und Norditalien. Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber in der italienischen Region Südtirol in den Alpen sprechen die Menschen Deutsch und nicht Italienisch als Erstsprache. Die jungen Menschen in Villa General Belgrano sprechen heute meistens kein Deutsch mehr. Allerdings findet dort jedes Jahr ein Oktoberfest statt und auch das Fest der Wiener Torten und das Schokoladenfest sind sehr bekannt und beliebt. Das Zentrum von Villa General Belgrano sieht sehr deutsch aus. Süddeutsch, Bayern. Fast alle Geschäfte tragen deutsche Namen. 

Villa General Belgrano wurde auch zur neuen Heimat von Seeleuten des deutschen Kriegsschiffes Admiral Graf Spee, die nach der Zerstörung (destruction) des Schiffes in Argentinien gestrandet waren. Ich vermute mal, dass das normale junge Menschen waren, während nach dem Krieg ja so einige Nazis problemlos in Argentinien leben konnten. Das ist aber ein anderes Thema. So, ich hoffe, es hat dir gefallen, etwas über die deutsch-argentinischen Orte La Cumbrecita und Villa General Belgrano zu erfahren. 

Ab nächste Woche bin ich wieder in der Stadt Buenos Aires und der Freund, für den ich aktuell als Virtuelle Assistentin arbeite, wird auch zwei Wochen dort sein. In diesen zwei Wochen werde ich wahrscheinlich nicht sehr viel Zeit für German with Stories haben, aber du kannst in der Zwischenzeit gern das neue Buch “Ein Alpaka in der Lüneburger Heide” lesen. Das war Werbung, promoting my new book, link in description. Bis  Sonntag, den 9. Februar bezahlst du mit dem Rabatt-Code ALPAKA 20% weniger. Alpaka schreibt sich im Deutschen mit K, nicht mit C. 

Ok, das war es für heute. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Deutschlernen und irgendwann kommt dann Folge 62. Alles Gute und bis dann. 

If you enjoy listening to the German with Stories podcast and would like to support the podcast without becoming a member of the German with Stories Club, you can buy me a (virtual) coffee. Be sure that it’s appreciated. Vielen Dank! 

La Cumbrecita, Argentina
La Cumbrecita
61 - Ein Stück Deutschland in Argentinien
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Villa General Belgrano
Villa General Belgrano, Argentina
Villa General Belgrano

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