Die Ostseeinseln zu Zeiten der DDR
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Hallo, mein Name ist Daniela und dies ist der German with Stories Podcast. Diesen Monat geht es im Podcast und im German with Stories Club um das Thema Deutsche Inseln. In der letzten Folge habe ich über die Halligen in der Nordsee gesprochen und heute gehen wir in die Ostsee. Dort liegt die größte deutsche Insel, Rügen. In dieser Podcast-Folge erzähle ich dir etwas über Rügen und eine weitere Ostseeinsel namens Usedom, die früher zu Ostdeutschland gehört haben, zur kommunistischen DDR.
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Ok, und nun starten wir gleich mit unserem heutigen Thema. Vorher eine kurze Erklärung: Ich benutze im Text ein Wort, das du wahrscheinlich nicht kennst und es ist wichtig für das Verständnis. Das Wort ist: Gewerkschaft. Gewerkschaft is a trade union. There was just one in East Germany and it was controlled by the government and the socialist party SED. Ok, nun kommt der Text.
Die Ostseeinseln zu Zeiten der DDR.
Die größte deutsche Ostsee-Insel ist Rügen und zwischen 1949 und 1990 war sie ein Teil der DDR. Die zwei Leuchttürme am Kap Arkona ganz im Norden von Rügen waren ein beliebtes Motiv für Urlaubsfotos. Statistisch gesehen konnte jeder DDR-Bürger aber nur alle zehn Jahre einmal Urlaub auf Rügen machen. Urlaubsreisen wurden von der Gewerkschaft organisiert.
In den 1970ern baute die einzige DDR-Gewerkschaft Ferienheime auf Rügen. Sie waren nicht schön, aber billig und das Meer war in der Nähe. Die Menschen waren froh, wenn sie einen Platz in so einem Ferienheim bekamen und zwei Wochen Urlaub auf Rügen machen konnten.
Auch die kommunistischen Politiker mochten Rügen. Sie hatten ihr eigenes Ferienheim und das war natürlich viel komfortabler und eleganter. Es gab einen großen Swimmingpool und einen Kino-Saal. Heute befindet sich in dem Gebäude das Cliff Hotel und zusätzlich zum Swimmingpool gibt es einen Wellness-Bereich.
Südöstlich von Rügen liegt die Insel Usedom. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Usedom ein beliebter Ferienort mit Strandpromenaden und schönen Hotels. Nach dem Krieg wurde die Insel geteilt, der östliche Teil gehörte nun zu Polen.
Auch auf Usedom organisierte die Gewerkschaft Urlaub für DDR-Bürger. Viele Schüler fuhren in die Ferienlager. Das machte Spaß, aber natürlich gab es auch ein politisches Programm. Es war und ist ein Kennzeichen des Sozialismus, die Menschen in allen Lebensbereichen erziehen und kontrollieren zu wollen.
In den 1950ern und 1960ern reisten die Menschen noch oft privat auf die Inseln, vor allem nach Usedom, aber irgendwann übernahm der Staat fast völlig die Kontrolle über die Jahresurlaube der Bevölkerung. Es war nicht verboten, seinen Urlaub privat zu organisieren, aber auf den populären Inseln war es vor allem im Sommer sehr schwierig, eine Unterkunft zu finden. Eine Alternative waren Campingplätze, aber auch diese waren oft überfüllt. Die Angebote der Gewerkschaft waren für die DDR-Bürger daher attraktiv und preiswert.
Für Westdeutsche war es fast unmöglich, Urlaub auf Rügen oder Usedom zu machen. Die Einreise in die DDR war zwar möglich, aber es gab Kontrollen und Restriktionen und die Ferienheime waren nur für DDR-Bürger. Ein Tagesausflug auf eine der Inseln war die beste Option, aber insgesamt war die DDR für Westdeutsche natürlich kein attraktives Urlaubsziel. Man besuchte das kommunistische Land normalerweise nur, um Verwandte zu sehen.
So, nun kommt der aktive Part. I will ask you 5 comprehension questions. If you need some time to formulate your answer, please stop the audio. As soon as you continue listening, you will hear my answer.
- Wo in Deutschland liegen Rügen und Usedom? – Die Inseln liegen im Nordosten von Deutschland.
- Wer organisierte Urlaubsreisen in der DDR? – Die einzige Gewerkschaft der DDR organisierte die Urlaubsreisen.
- Wie war das Ferienheim der DDR-Eliten auf Rügen? – Das Ferienheim der DDR-Eliten auf Rügen war sehr schön und komfortabel. Es gab einen Swimmingpool und einen Kinosaal.
- Was passierte nach dem Zweiten Weltkrieg mit Usedom? – Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Usedom geteilt. Der östliche Teil der Insel kam zu Polen.
- Warum war es schwierig, privat Urlaub auf Rügen und Usedom zu machen? – Es war schwierig, weil es nur wenige private Unterkünfte gab. Die Ferienheime gehörten der Gewerkschaft.
So, ich hoffe, diese Episode hat dir gefallen. Falls du Lust hast, mehr über Rügen zu lesen, empfehle ich dir mein Buch “Ein unvergesslicher Urlaub“. Du findest es auf Amazon und in meinem Patreon-Shop. Wenn du die PDF-Version kaufst, bekommst du mit dem Discount Code PODCAST 10% Rabatt. Links findest du in der Beschreibung.
Die nächste Folge gibt es am 23. November und dann geht es noch einmal um eine Ostseeinsel, aber in Form einer Short Story.
Vielen Dank fürs Zuhören. Thank you very much for listening and please don’t forget to check the description if you want to know more about my work, join the German with Stories Club or simply support me with a virtual cup of coffee. Danke und bis bald.
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