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Wie du mit Stories dein Deutsch verbesserst
Willkommen zu einer neuen Folge des German with Stories-Podcast. Mein Name ist Daniela und ich freue mich, dass du mir zuhörst.
Heute möchte ich darüber sprechen, wie du mit kurzen Geschichten deine Deutschkenntnisse verbessern kannst. Und ich zeige dir ein konkretes Beispiel aus meinem Buch Eine Familie aus Hamburg. Ich erkläre dir, warum solche Geschichten ideal sind – besonders wenn dein momentanes Niveau A2 oder B1 ist – und wie du damit aktiv arbeiten kannst, um schneller Fortschritte zu machen.
Ein Transkript dieser Podcast-Folge findest du auf meiner Website germanwithstories.com.
Ok, aber lass uns nun mit dem Thema starten: Vielleicht kennst du das: Du möchtest dein Deutsch verbessern, aber oft sind die Texte entweder zu schwierig oder zu langweilig. Lehrbuchtexte wirken oft künstlich, echte Artikel oder Romane dagegen sind zu komplex. Genau hier kommen kurze Geschichten ins Spiel. Sie haben eine einfache Sprache, orientieren sich am Alltag und bieten dir die perfekte Grundlage, um neue Wörter und Strukturen in einem echten Zusammenhang zu lernen.
Und das Beste: Du kannst damit viel mehr machen, als den Text nur zu lesen oder zu hören. Ich zeige dir jetzt, wie.
Lass uns direkt ein kleines Beispiel anschauen.
Wir nehmen einen kurzen Absatz aus Kapitel 12 meines Buches Eine Familie aus Hamburg. Das Kapitel heißt: Ein Besuch in der Bücherei.
Kennst du das Wort „Bücherei“? Man kann auch Bibliothek oder Bücherhalle sagen. Es ist also ein Ort, wo du Bücher nicht kaufst, sondern nur liest oder sie für 4 Wochen mit nach Hause nehmen kannst, d.h. du leihst die Bücher aus. Wir haben hier also zwei wichtige Wörter: das Nomen „die Bücherei“ und das Verb „ausleihen“. Dieses Verb ist unregelmäßig und trennbar und braucht ein Akkusativobjekt:
Ich leihe Bücher in der Bücherei aus. Sie lieh Bücher in der Bücherei aus. Er hat Bücher in der Bücherei ausgeliehen.
Ok, nun kommt der Absatz aus dem Kapitel. Bitte hör gut zu.
“Alle zwei Wochen besucht Luise zusammen mit ihrer Enkelin Jana die Bücherei in Blankenese. Es ist nicht weit. Luise und Jana gehen zu Fuß. In Hamburg heißen die Büchereien Bücherhallen. Jeder Stadtteil hat eine Bücherhalle. Man kann auch Bücher aus anderen Stadtteilen bestellen und sie dann abholen, aber meistens sind Luise und Jana mit der Auswahl in Blankenese zufrieden. Es gibt auch digitale Angebote, aber Luise findet sie nicht interessant und Jana ist noch zu klein.”
Was kann man damit machen?
Jetzt fragst du dich vielleicht: “Okay, netter Text – aber was bringt mir das?”
Die Antwort ist: sehr viel! Hier sind einige Ideen, wie du aktiv mit einem solchen Text arbeiten kannst:
- Fragen stellen:
Du kannst üben, Fragen zum Text zu formulieren. Zum Beispiel:- Wer geht in die Bücherei?
- Wie oft?
- Wie heißt die Bücherei in Hamburg?
- Warum nutzen Luise und Jana die digitalen Angebote nicht?
Dadurch trainierst du, Informationen zu finden und Fragen zu strukturieren – beides wichtige Fähigkeiten beim Sprechen.
- Über eigene Erfahrungen sprechen:
Der Text bietet viele Anknüpfungspunkte, um von dir selbst zu erzählen.- Gehst du gern in Büchereien?
- Gibt es in deiner Stadt Bücherhallen oder ähnliche Angebote?
- Findest du digitale Bibliotheken interessant?
Wenn du über eigene Erlebnisse sprichst, wird dein Deutsch persönlicher und lebendiger.
- Neue Wörter aktiv benutzen:
Der Text enthält viele praktische Wörter und Ausdrücke, die du lernen kannst. Ich gebe dir kurz die englische Übersetzung dazu:
- zu Fuß gehen – to go on foot / to walk
- der Stadtteil – district, neighborhood
- Bücher bestellen – to order books
- Bücher abholen – to pick up books
- die Auswahl – selection
- digitale Angebote – digital offers
So, und jetzt bekommst du ein paar Beispielsätze, die du nachsprechen kannst oder als Modell für eigene Sätze nutzen kannst:
- “Ich gehe oft zu Fuß zur Arbeit.”
- “Mein Stadtteil hat viele Cafés und kleine Geschäfte.”
- “Ich muss heute Medikamente in der Apotheke bestellen.”
- “Morgen hole ich mein Paket bei der Post ab.”
- “Die Auswahl an Restaurants in dieser Gegend ist sehr groß.”
- “Viele Museen bieten digitale Angebote für Besucher an.”
Indem du solche Sätze mit neuen Wörtern bildest, verankerst du die Vokabeln besser in deinem aktiven Wortschatz.
- Diskussionen anregen:
Der Text öffnet Themen wie z. B. “Tradition vs. Moderne”. Du könntest diskutieren:- Warum sind Büchereien heute noch sinnvoll?
- Welche Vorteile haben Bücher gegenüber digitalen Medien?
Diskussionen – auch nur mit dir selbst – helfen dir, komplexere Strukturen auf Deutsch zu üben.
Fassen wir zusammen, let’s summarize: Warum sind kurze Geschichten oder Teile von Geschichten so effektiv?
Hier die wichtigsten Gründe:
- Kurze Texte überfordern dich nicht. Du kannst sie in wenigen Minuten lesen und verstehen.
- Du kannst denselben Text mehrfach nutzen: lesen, Fragen stellen, nacherzählen, eigene Beispiele finden.
- Geschichten schaffen eine Verbindung zu deinem eigenen Leben. Das macht das Lernen persönlich und emotional – und genau das brauchst du, um eine Sprache wirklich gut zu lernen.
- Es ist ein gutes Gefühl, eine Geschichte komplett verstanden und bearbeitet zu haben. Dieses kleine Erfolgserlebnis motiviert dich, dranzubleiben.
Du siehst: Mit einer kurzen Geschichte kannst du sehr vielseitig arbeiten. Du lernst neue Wörter, verbesserst dein Textverständnis, trainierst Fragen und Antworten, baust deinen aktiven Wortschatz aus und wirst so sicherer beim freien Sprechen.
Wenn du Lust hast, solche Übungen regelmäßig zu machen, dann empfehle ich dir mein Buch Eine Familie aus Hamburg.
Es enthält viele kleine Kapitel über Alltagsthemen – perfekt, um dein Deutsch entspannt und effektiv zu verbessern. Du findest es als PDF eBook in meinem Patron-Shop unter patreon.com/germanwithstories und auch auf Amazon, falls du lieber ein richtiges Buch in den Händen hältst.
So, das war es für heute. Ich hoffe, diese Folge hat dir gefallen. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Deutschlernen. Bis zum nächsten Mal.