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Ein neuer Kanzler und ein neuer Papst
Hallo, ich bin Daniela und begrüße dich zu einer neuen Folge des German with Stories Podcast. Heute möchte ich über ein aktuelles Thema sprechen, denn seit dieser Woche hat Deutschland einen neuen Kanzler und die Katholiken haben einen neuen Papst.
In Deutschland und Österreich ist der Kanzler das, was in den USA oder Frankreich der Präsident und in Großbritannien oder Italien der Premierminister ist, also der Chef der Regierung.
In Deutschland gab es im Februar Wahlen. Sie fanden einige Monaten früher als geplant statt, da die Regierungskoalition zerbrochen war. Die Deutschen wählen den Kanzler nicht direkt, sie wählen Parteien. Es gibt aber Kanzlerkandidaten. Wir wissen also, wer Kanzler wird, wenn wir eine bestimmte Partei wählen.
Im Februar hat die Partei CDU die meisten Stimmen bekommen. CDU steht für Christlich Demokratische Union. Wir hatten schon oft CDU-Kanzler, zum Beispiel Konrad Adenauer, der erste Kanzler nach dem Zweiten Weltkrieg, Helmut Kohl, der Kanzler der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und zuletzt Angela Merkel, deren Namen du wahrscheinlich kennst, weil sie sehr lange Kanzlerin von Deutschland war. Da die CDU nicht genug Stimmen hatte, um allein zu regieren, musste sie sich einen Partner suchen, also eine Koalition mit einer anderen Partei. Die CDU wollte gern mit der SPD regieren, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Sie haben also in den Wochen nach der Wahl miteinander gesprochen und dann einen Koalitionsvertrag unterschrieben.
Zum Schluss wird dann von den Abgeordneten (members of parliament) der Kanzler gewählt, also der Kandidat der Partei, die die meisten Stimmen bekommen hat. Das war dieses Mal Friedrich Merz. Normalerweise ist das eine Formalität, weil die Abgeordneten der Koalitionsparteien für den Kandidaten stimmen und sie haben ja eine Mehrheit. Aber diesmal haben 18 Abgeordnete von CDU und SPD nicht für Friedrich Merz gestimmt. Das ist erlaubt. Abgeordnete sind meist Parteimitglieder, aber sie treffen ihre eigenen Entscheidungen. Sie entscheiden nach ihrem Gewissen, sagt man.
Für Friedrich Merz war es eine Katastrophe. Er ist jetzt trotzdem Kanzler, denn es gab einen zweiten Wahlgang und er bekam genug Stimmen. Aber es ist jetzt schon klar, dass er kein populärer Kanzler sein wird und vielleicht wird auch diese Regierung nicht vier Jahre im Amt sein. Ein Grund dafür ist, dass Friedrich Merz vor den Wahlen Versprechen gemacht hat, die nun plötzlich nicht mehr relevant sind. Deshalb sind viele Menschen verärgert. Allerdings sieht es so aus, als wolle die neue Regierung das Immigrationsproblem endlich in den Griff bekommen. Deutschland braucht Einwanderer, aber in den letzten zehn Jahren sind einfach zu viele Fehler gemacht worden. Das ist schlecht für die deutsche Bevölkerung und auch für die Ausländer, die legal nach Deutschland gekommen sind, dort arbeiten und sich gut integrieren.
Ich habe ChatGPT gefragt, welches die drei größten Probleme für die neue deutsche Regierung sind und es hat mir folgende Themen genannt:
- Wirtschaftliche Probleme durch Stagnation und Inflation sowie hohe Kosten und viele Regeln für Unternehmen in Deutschland.
- Migrationsproblematik und kriminelle Ausländer, die eigentlich gar nicht mehr in Deutschland sein sollten.
- Das Verhältnis zu der aktuellen US-Administration unter Donald Trump ist nicht gut.
Ich denke, das stimmt. Punkt 3 finde ich nicht so dramatisch, denn US-Präsidenten kommen und gehen, aber Punkt 1 und besonders Punkt 2 sind definitiv wichtig und ich hoffe, dass in Deutschland die Situation bald wieder besser ist.
Das zweite große Ereignis diese Woche war die Papstwahl. Am Ostermontag war Papst Franziskus gestorben. Ich bin nicht katholisch und allgemein nicht religiös, aber diese 2000 Jahre alte Organisation katholische Kirche ist natürlich interessant. Ich gestehe, dass ich gern Romane über Geheimnisse des Vatikans lese und ich habe jetzt viele Artikel über die Papstwahl gelesen.
Zuerst war der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle ein Favorit, aber dann ging ein Video viral, wo er John Lennons Lied „Imagine“ singt und dort ist von „no religion“ die Rede. Das darf ein Kardinal nicht singen, oder was denkst du? Ich finde es okay und der Kardinal hat eine gute Stimme.
Ich dachte, dass nach Johannes Paul II aus Polen, Benedikt XVI aus Deutschland und Franziskus aus Argentinien mal wieder ein italienischer Papst gewählt werden würde. Ich habe mich geirrt. Der neue Papst hat den Namen Leo XIV. In den deutschen Medien lese ich, dass er Amerikaner ist, aber das ist nur halb korrekt, denn er hat auch die peruanische Staatsangehörigkeit. In den peruanischen Medien wird das sehr deutlich kommuniziert. Er hat wohl 40 Jahre in Peru gelebt und das hat natürlich großen Einfluss auf einen Menschen.
Wie auch immer, ich wünsche sowohl dem neuen deutschen Kanzler als auch dem neuen Papst alles Gute und hoffe, dass sie gute Entscheidungen treffen werden. Leo XIV wird wohl länger im Amt sein als Friedrich Merz.
So, das war es für heute. Ich hoffe, diese Folge hat dir gefallen. Ein Transkript findest du auf meiner Website germanwithstories.com und für Clubmitglieder gibt es PDF und mp3 zum Downloaden. Den Club findest du unter patreon.com/germanwithstories. Bis bald.