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Worksheet Content:
- Irregular comparatives and superlatives
- “(nichts) zu tun haben mit”
Hexen
Hallo, hier ist Daniela und ich begrüße dich zu einer neuen Folge des German with Stories Podcast. In der heutigen Folge geht es um das südamerikanische Land Bolivien. Das hat natürlich nichts mit Deutschland zu tun, aber ich hoffe, es gefällt dir trotzdem.
Zuerst habe ich aber eine Info für dich. Seit gestern läuft die Lese-Challenge für meine Short-Story-Sammlung „Die Hexe von Bamberg“. Sie dauert 20 Wochen und du kannst jederzeit einsteigen oder auch mal eine Pause machen, wenn du wenig Zeit hast oder dir eine Geschichte nicht so gut gefällt. Die Links für die Challenge-Gruppen (Whatsapp und Telegram) findest du unten in der Beschreibung. Die Teilnahme an der Challenge ist wie immer kostenlos, du musst nur das Buch kaufen. Die Links zum Buch auf Amazon und Patreon lasse ich dir auch da.
Ok, starten wir. Bolivien. Bolivien und Paraguay sind die einzigen Länder Südamerikas, die keinen Zugang zum Meer haben. Bei Bolivien denken die meisten Menschen an die Anden, Lamas und Frauen in traditioneller Kleidung. Aber der größte Teil Boliviens ist Selva, tropischer Regenwald. Dort in der Selva liegt auch Santa Cruz de la Sierra, die Stadt mit den meisten Einwohnern. Dort habe ich 2023 sechs Wochen verbracht und es hat mir sehr gut gefallen. Ich mag ja tropische Temperaturen.
Aber ich wollte auch das andine Bolivien besuchen, das Altiplano, wo die Menschen zum Teil auf 4000 Meter Höhe leben. Die Sonne ist sehr stark, aber es wird nie so richtig warm.
Ich bin also Ende August nach Puno gereist. Das ist noch Peru und liegt am Titicaca-See. Ich weiß von früheren Aufenthalten in den Anden, dass ich keine großen Probleme mit der Höhe habe. Ich werde nicht krank, ich bin nur etwas langsamer.
Von Puno aus sind es zwei Stunden Fahrt bis zur bolivianischen Grenze. Es ist eine typische südamerikanische Grenze mit vielen ambulanten Verkäufern und Geldwechslern auf beiden Seiten. Also, früher war es so typisch, heute sind auch die Grenzen zwischen südamerikanischen Ländern oft moderner.
Bei der Einreise ging alles sehr schnell. Ich habe noch in Peru Geld gewechselt. Die bolivianische Währung heißt Boliviano. Einige Hotels hatten mir allerdings schon bei der Reservierung gesagt, dass sie gern möchten, dass ich in Dollar bezahle. Bolivien hat aktuell eine recht hohe Inflation und es gibt zu wenig Dollar, das ist der Grund.
Der erste Ort in Bolivien war für mich Copacabana. Ja, es gibt ein Copacabana in Bolivien, nicht nur in Rio de Janeiro. Der Ort liegt direkt am Titicaca-See und von meinem Hotel aus hatte ich eine wunderschöne Aussicht auf den See. Das Wetter war gut, aber es war kalt. Wie gesagt, 4000 Meter Höhe. Für die amerikanischen Zuhörer: Das sind ungefähr 13.000 Feet.
Meine zweite Station war Sucre, das nur auf 2800 Metern Höhe liegt. Ich hatte einen Flug von La Paz nach Sucre, also musste ich zuerst mit dem Bus von Copacabana nach La Paz. Mamma mia, das war ein Abenteuer.
Als ich vom Hotel zum Busbahnhof lief, kam mir ein Bus entgegen, hielt an und der Fahrer fragte, ob ich nach La Paz wolle. Ja, wollte ich, also einsteigen. Da saß ich dann als einzige Europäerin unter indigenen Frauen und Männern, die sich in einer Sprache unterhielten, die ich nicht verstand: Aymara. Das ist zusammen mit Quechua die Sprache, die am meisten in den Anden gesprochen wird.
Wir sind also gefahren und plötzlich standen wir vor Wasser. Keine Straße, keine Brücke. Der Bus fuhr auf eine Mini-Fähre. Hilfe. Es dauerte nur eine Viertelstunde, dann waren wir wieder an Land. Die Straße wurde immer schlechter, aber irgendwann kamen wir in La Paz an. Ich dachte, der Bus fährt zu einem Busbahnhof, aber er hielt an einer Straße mitten in La Paz und alle stiegen aus.
Das passierte mir in Bolivien noch einige Male. Ich weiß nicht, warum sie das machen, aber es ist kein gutes Gefühl, wenn man mit seinem Gepäck in einer fremden Stadt steht und nicht weiß, ob es in der Gegend sicher ist oder nicht. Ich habe es in La Paz zum Flughafen und in allen anderen Städten zu meiner Unterkunft geschafft, aber es war ein bisschen abenteuerlich.
Die Ankunft in Sucre war auch lustig. Das Flugzeug war mini, für ca 40 Passagiere. Am Flughafen warteten genau drei Taxis. Sie warteten, bis alle aus dem Flughafengebäude gekommen waren und dann brachte jedes Taxi zwei bis drei Passagiere in die Stadt.
Die Stadt Sucre ist sehr schön. Es ist eine Studentenstadt, hat man mir erzählt. Es gibt gute Universitäten, aber nicht viele Arbeitsplätze. Deshalb ziehen die Leute nach dem Studium nach La Paz oder Santa Cruz.
Die nächste Station war Potosí, da war ich wieder auf 4000 Meter Höhe. Die Gegend um Potosí ist bekannt für Bergbau, Minen, vor allem Silber. Es gibt auch viel Lithium, das braucht man für Batterien und Akkus. Potosí war schöner, als ich gedacht hatte. Also, das Zentrum. Alles, was nicht Zentrum ist, ist in Bolivien meist nicht sehr schön. Keine bunten Häuser und es sieht sehr arm aus.
Ein wichtiger Grund für meine Bolivienreise war natürlich der Salar de Uyuni, der große Salzsee. Bestimmt hast du schon einmal Fotos gesehen. Fotos sind bei den Touren sehr wichtig. Eine Tour dauert acht Stunden und die Hälfte der Zeit verbringt man mit Foto-Sessions. Das war für mich zu viel. Die Natur war wirklich genial, aber ich nun einmal kein Foto- und Video-Fan. Die Stadt Uyuni ist schrecklich. Ich glaube, das ist die hässlichste Stadt, die ich jemals gesehen habe.
Uyuni war meine letzte Station. Am Tag nach der Salzsee-Tour bin ich an die Grenze Bolivien – Argentinien gefahren. Das war landschaftlich sehr schön und die Straße war auch okay.
Die bolivianische Seite der Grenze war exakt so wie die peruanisch-bolivianische Grenze. Geschäfte, ambulante Verkäufer, Geldwechsler, ein kleines Büro für die Immigration. Das argentinische Immigration Office war viel größer und moderner und es gab nichts hinter der Grenze. Einfach eine ganz normale argentinische Stadt.
Meine Reise durch Bolivien war sehr interessant und ich bin froh, dass ich sie gemacht habe. Die Bolivianer sind sehr freundlich, aber nicht so extrovertiert wie Argentinier oder Brasilianer. Und es war ein bisschen ein Ausflug in die Vergangenheit. Man sieht, dass es ein armes Land ist. Argentinien hat ständig Krisen, aber es wirkt nicht arm. Das ist in Bolivien anders und ich denke, das Leben auf einer Höhe von 3000 bis 4000 Metern ist nicht einfach.
Das Internet funktioniert mittlerweile auch in Bolivien gut, arbeiten war also kein Problem.
So, das war meine untypische German with Stories Podcast-Folge zu meinen Eindrücken aus Bolivien. Ich hoffe, es hat dir gefallen. Die nächste Folge gibt es in drei Wochen. Bis dahin wünsche ich dir alles Gute und viel Spaß beim Deutschlernen.
