Bertha Benz fährt nach Pforzheim (A2)

Bertha Benz fährt nach Pforzheim (A2)

I recommend downloading the PDF as it includes grammar and vocabulary exercises with a focus on the irregular verbs in the past tense. 

This short story is based on a true story. It was really Bertha Benz, the wife of the famous inventor and car manufacturer Carl Benz, who drove a long distance in an automobile for the first time. This first automobile only had three wheels, one at the front and two at the rear. Bertha’s sons Eugen and Richard were 13 and 15 years old when the ride took place in August 1888. 

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Bertha Benz war frustriert. Ihr Mann hatte ein Automobil gebaut. Es fuhr allein. Man brauchte keine Pferde. Es war auch ziemlich schnell. In einer Stunde konnte man 20 Kilometer weit fahren. Das Automobil brauchte Benzin. Das musste man natürlich kaufen, aber es war trotzdem billiger als Pferde. Pferde brauchten immer Futter und irgendwann wurden sie alt und langsam. Berthas Mann fuhr mit dem Automobil durch die Stadt Mannheim. Viele Menschen lachten über das laute Fahrzeug. Bertha wollte, dass ihr Mann den Menschen zeigte, dass man mit dem Automobil auch weite Strecken fahren konnte. Aber ihr Mann wollte das Fahrzeug noch verbessern.

An einem Tag im Jahr 1888 hatte Bertha Benz keine Geduld mehr. Sie war früh aufgestanden. Auch ihre Söhne waren schon wach, aber ihr Mann schlief noch.

„Wir fahren nach Pforzheim“, sagte Bertha zu ihren Söhnen. „Mit dem Automobil.“

In Pforzheim lebte Berthas Bruder Friedrich mit seiner Familie.

Berthas Söhne starrten sie an.

„Bist du verrückt geworden, Mama?“

„Nein, und wir fahren jetzt. Kommt.“

Bertha Benz war eine sehr resolute Frau. Ihre Söhne folgten ihr. Es war 7 Uhr morgens. Bertha setzte sich an das Steuer des Automobils und fuhr los. In den Straßen von Mannheim war das Fahren kein Problem, aber schnell hatten sie die Stadt verlassen. Die Straße war jetzt nicht mehr so gut. Es gab viele Löcher. Sie konnten nicht sehr schnell fahren. Bis Pforzheim waren es 106 km.

„Mama, wir werden nicht ankommen. Oder erst morgen früh“, jammerten Berthas Söhne.

„Natürlich werden wir ankommen, und zwar heute Abend. Wir werden maximal zehn Stunden brauchen“, antwortete ihre Mutter.

Nach zwei Stunden Fahrt blieb das Automobil stehen. Bertha und ihre Söhne stiegen aus und inspizierten den Motor.

„Hier ist etwas verstopft“, meinte Richard. „Es kommt kein Benzin mehr.“

Bertha zog sich eine Hutnadel aus den Haaren und schaffte es, das Problem zu lösen. Sie fuhren weiter. Ab und zu kamen ihnen Pferdekutschen entgegen. Die Kutscher schauten überrascht auf das Automobil, das ohne Pferde fuhr, aber viel Lärm machte. Auch die Bauern auf den Feldern schauten ihnen hinterher.

Sie hatten ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft, als das Automobil ein zweites Mal stehenblieb. Wieder inspizierten sie den Motor, aber sie konnten das Problem nicht finden.

„Siehst du, Mama, jetzt stehen wir zwischen Mannheim und Pforzheim und können weder nach Hause noch zu Onkel Friedrich fahren“, jammerte Richard.

Plötzlich kam ein Bauer zu ihnen.

„Braucht ihr Hilfe?“, fragte er.

„Das Automobil fährt nicht mehr und wir wissen nicht, wo das Problem ist.“

Der Bauer schaute auf das Automobil und dann auf die Straße.

„Ihr verliert eine Flüssigkeit“, meinte er.

Der Bauer hatte recht. Auch diesmal hatte Bertha eine Lösung. Sie löste ihr Strumpfband vom Bein und benutzte es, um die undichte Stelle zu verschließen.

Die Fahrt ging weiter. Es gab keine Probleme mehr und kurz bevor es dunkel wurde, standen sie vor Friedrichs Haus. Verschwitzt und dreckig, aber glücklich. Bertha und ihre Söhne blieben drei Tage in Pforzheim und fuhren dann zurück nach Mannheim. Die Rückfahrt dauerte neun Stunden. Berthas Mann Carl stürzte aus dem Haus, als er das Geräusch des Automobils hörte.

„Mein Gott, Bertha! Wo warst du? Was habt ihr gemacht?“

„Wir haben meinen Bruder Friedrich in Pforzheim besucht. Das Automobil funktioniert auf langen Strecken. Wir starten jetzt eine Fabrik, bauen mehr Fahrzeuge und verkaufen sie.“

Carl Benz war immer noch schockiert, aber er hörte auf seine Frau und so begann die Erfolgsgeschichte des Automobils.

  • brauchen, to need
  • das Pferd, horse
  • ziemlich, quite
  • das Benzin, gas
  • trotzdem, nevertheless
  • das Futter, food
  • irgendwann, at one point
  • langsam, slow
  • das Fahrzeug, vehicle
  • weite Strecken, long distances
  • verbessern, to improve
  • die Geduld, patience
  • früh aufstehen, to get up early
  • anstarren, to stare at
  • verrückt werden, to become crazy
  • folgen, to follow
  • sich ans Steuer setzen, to sit down behind the wheel
  • losfahren, to leave
  • das Loch, hole
  • erst morgen früh, only tomorrow morning
  • jammern, to whine, to lament
  • zwar, hier:  emphasizes that they will arrive in the evening and not the next morning
  • stehenbleiben, to stop
  • aussteigen, to get off
  • inspizieren, to inspect
  • verstopft, congested
  • ziehen, sie zog, to pull
  • die Hutnadel, hatpin
  • ein Problem lösen, to solve a problem
  • entgegenkommen, hier: driving on the other side of the road
  • die Pferdekutsche, horse carriage
  • überrascht, surprised
  • Lärm machen, to make loud noises
  • der Bauer, farmer
  • hinterherschauen, to look after
  • ungefähr die Hälfte, about half
  • ein zweites Mal, a second time
  • weder … noch, neither …. nor
  • plötzlich, suddenly
  • verlieren, to lose
  • die Flüssigkeit, liquid
  • recht haben, to be right
  • diesmal, this time
  • die Lösung, solution
  • lösen, to loosen, to take off
  • das Strumpfband, garter (elastic band)
  • das Bein, leg
  • benutzen, to use
  • die undichte Stelle, the leaky spot
  • verschließen, to close
  • kurz bevor, shortly before
  • verschwitzt, sweatening
  • dreckig, dirty
  • die Rückfahrt, return journey
  • aus dem Haus stürzen, to storm out of the house
  • das Geräusch, noise
  • funktionieren, to work
  • die Fabrik, factory
  • verkaufen, to sell
  • die Erfolgsgeschichte, success story

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