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Pacho ist ein Alpaka. Alpakas leben in den Anden. Die Anden sind Berge und liegen in Südamerika. Aber Pacho lebt nicht in Südamerika, sondern in Deutschland, in der Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide liegt in Norddeutschland. Das Land ist flach. Es gibt keine Berge und im Sommer ist es manchmal sehr warm. Das mag Pacho nicht. Er hat oft schlechte Laune. Er möchte wieder in den Anden leben.
Es gibt noch zwei andere Alpakas, Sissi und Mora, aber sie ignorieren Pacho. Und es gibt Schafe. Die Alpakas und die Schafe leben zusammen. Es gibt keine Probleme, aber Pacho findet die Schafe etwas dumm. Sissi, Mora und die Schafe haben etwas gemeinsam: Sie haben alle wunderschönes weißes Fell. Pacho dagegen hat schwarzes Fell. Deshalb ist er traurig und wütend. Er möchte auch weißes Fell haben.
Er denkt: „Sissi und Mora mögen mich nicht, weil ich schwarzes Fell habe.“
Pacho steht immer allein auf der Wiese. „Alle hassen mich“, denkt er. Pacho fühlt sich einsam.
An einem Tag ist Aufregung im Stall. Eines der Schafe hat ein Baby bekommen. In den ersten Tagen bleiben das Mutterschaf und ihr Baby im Stall, aber schon nach einer Woche kommt das neue Schaf auf die Wiese. Pacho starrt es an. Das kleine Schaf ist schwarz. Es sieht aus wie Pacho, aber natürlich ist es ein Schaf.
„Das arme Baby“, denkt Pacho. „Es wird genauso ein trauriges Leben haben wie ich. Niemand wird es mögen.“
Aber das kleine schwarze Schaf versteht sich mit allen gut, auch mit Sissi und Mora. Nach einer Woche kommt es zu Pacho.
„Spielst du mit mir?“, fragt es. „Fang mich!“ Es läuft ein Stück weg und schaut Pacho an. „Fang mich! Oder bist du zu langsam?“
Pacho spielt mit dem kleinen schwarzen Schaf. Das macht Spaß.
Plötzlich kommt eine Gruppe Kinder auf die Wiese, drei Mädchen und ein Junge.
„Schau mal, da sind zwei schwarze Schafe. Die sind hübsch“, schreit ein Mädchen.
„Das sind nicht zwei Schafe. Das sind ein Lamm und ein Alpaka“, meint der Junge. Er ist etwas älter als die anderen Kinder.
„Ein Alpaka? Wie süß. Ich will es streicheln.“
„Dort drüben sind noch zwei weiße Alpakas.“
„Ja, aber das schwarze ist hübscher.“
Das kleine Mädchen geht zu Pacho. Er hat etwas Angst, aber er bleibt stehen. Die zwei anderen Mädchen laufen zu Sissi und Mora. Die beiden weißen Alpakas rennen weg. Das kleine Mädchen streichelt Pachos Kopf. Das fühlt sich gut an.
„Wir wohnen dort drüben“, sagt das kleine Mädchen. „Ich heiße Romina und bin sechs Jahre alt. Das ist mein Bruder Alex. Er ist schon zehn. Sarah und Tina sind meine Freundinnen, aber sie leben nicht hier. Sie wohnen in der Stadt. Ich habe auch in der Stadt gewohnt, aber jetzt leben wir hier.“
Pacho ist nicht mehr allein. Fast jeden Tag kommt Romina. Pacho ist nicht mehr traurig. Es geht ihm gut und er versteht, dass Sissi, Mora und die Schafe ihn nicht hassen. Sie mochten ihn nicht, weil er immer schlechte Laune hatte und aggressiv war. Jetzt hat Pacho fast immer gute Laune und ist zu allen freundlich. Er findet auch die Lüneburger Heide schön.
- der Berg, mountain
- nicht … sondern, not … but
- flach, flat
- schlechte Laune haben, to be in a bad mood
- das Schaf, sheep
- zusammen, together
- dumm, stupid
- etwas gemeinsam haben, to have something in common
- wunderschön, lovely/gorgeous
- das Fell, fur
- dagegen, on the other hand
- deshalb, that’s why
- traurig, sad
- wütend, angry
- die Wiese, meadow
- hassen, to hate
- sich einsam fühlen, to feel lonely
- die Aufregung, excitement
- der Stall, barn
- eines der Schafe, one of the sheep
- ein Baby bekommen, to give birth anstarren, to stare at
- es sieht aus wie, it looks like
- natürlich, of course
- genauso … wie, as … as
- sich verstehen mit, to get along with spielen, to play
- fangen, to catch
- weglaufen, to go/run away
- ein Stück, a bit/a short distance langsam, slow
- Spaß machen, to be fun
- plötzlich, suddenly
- hübsch, beautiful
- schreien, to scream
- das Lamm, lamb
- süß, sweet/cute
- streicheln, to pet/stroke
- dort drüben, over there
- Angst haben, to be afraid
- der Kopf, head
- nicht mehr, no longer
- fast jeden Tag, almost every day
- mögen, er mochte, to like, he liked
- gute Laune haben, to be in a good mood